Das Amazonas-Becken bedeckt mit seinem Regenwald eine Entfernung so
weit wie von Berlin bis Bagdad. Hier befindet sich der größte
verbliebene Regenwaldblock der Erde. Es erstreckt sich über neun Staaten
Südamerikas. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche
größer als Westeuropa.
Der Amazonas-Regenwald reguliert seinen Wasserhaushalt eigenständig. So
wie wir durch Signale wie Hunger und Durst unsere menschlichen
Körperfunktionen selbst einschätzen und entsprechend handeln können,
organisieren die Pflanzen den lebenswichtigen Niederschlag weitgehend
selbst. Ein Großteil des Wassers wird entweder von den Pflanzen
zwischengespeichert oder von ihren vielfältigen Oberflächen aufgefangen
und verdunstet. Beides hat zur Folge, dass das Wasser wieder abgegeben
wird und für neuen Niederschlag sorgt. Ist der Wald weg, versickert der
Regen entweder sofort oder fließt in einem der unzähligen Flüsse direkt
zurück ins Meer.
Viele bezeichnen die Amazonas-Regenwälder mit ihrer überwältigenden
Artenvielfalt zu Recht als die Kronjuwelen der Weltnatur. So konnten
hier bisher zum Beispiel über 40.000 Pflanzenarten, 427 Säugetierarten
(darunter Jaguar, Ozelot, Riesenotter und Flussdelfin), 1.294 Vogelarten
(darunter Kaiseradler, Tukane, Aras und Kolibris) sowie über 3.000
verschiedene Fischarten identifiziert werden. Dabei sind viele Gebiete
im Regenwald von Amazonien noch nahezu unerforscht.